Mythos 2: Staaten können Kryptowährungen nicht regulieren und werden sie daher über kurz oder lang verbieten
Diesen
Mythos findet man vor allem unter Anhängern konventioneller Finanz- und
Wirtschaftspolitik, die ein zentrales und von einem Staat sowie einer
Zentralbank kontrolliertes Geld- und Währungssystem einer dezentralen
Struktur vorziehen. Der Vorwurf lautet, Kryptowährungen fehle durch die
Abwesenheit eines zentralen Intermediärs eine ordnende Hand, die die
Dinge in die vorgegebene Richtung lenken kann, zur Not eingreift, falls
etwas nicht so läuft wie beabsichtigt und allgemein dazu in der Lage
ist, Auswüchse einzudämmen.
Wenn man sich die Realität genauer
anschaut, stellt man fest, dass es derzeit in Wirklichkeit zu einer
Vielzahl an verschiedenen regulatorischen Maßnahmen rund um den Globus
kommt. Beispiele für eine gelungene aktive Regulierung
sind etwa das Krypto-Valley Zug in der Schweiz, das die Entwicklung von
Kryptowährungen fördernd begleiten will und in öffentlichen
Einrichtungen bereits eine breite Akzeptanz schafft, sowie Japan, das
Lizenzen für bestimmte Krypto-Börsen verteilt hat, um Mindeststandards
zu setzen und unseriöse Anbieter in die Illegalität zu treiben.
Der
Bereich, der zur Zeit jedoch am meisten von Regulierung betroffen ist,
ist der Bereich der Initial Coin Offerings (ICOs). Beinahe alle
Regierungen, die sich mit der Thematik beschäftigen, haben bereits
Warnungen an ihre jeweiligen Bevölkerungen ausgesprochen. In einem
radikalen Schritt hatte die Volksrepublik China im September ein
generelles Verbot von ICOs in dem Land ausgesprochen, kurz darauf tat es
Südkorea dem großen Nachbarn gleich und sprach ebenfalls ein Verbot
aus. In einem weiteren Schritt ordnete China darüber hinaus ebenfalls
die vorläufige Schließung aller im Land operierender Krypto-Börsen an.
Auch hier kann man jedoch mit alternativen Maßnahmen dagegenhalten. So findet etwa in Kanada ein regulierter ICO statt, bei dem der Staat mit einem Blockchain-Start-up zusammenarbeitet, um einen Token Sale durchzuführen.
Daher
kann zu diesem Mythos festgehalten werden: Auch wenn Staaten kein
Patentrezept zur Regulierung von Kryptowährungen in der Hand haben und
es Länder gibt, die zu partiellen Verboten greifen, gibt es ebenso
Beispiele, die zeigen, wie es zu einer langfristigen und
krypto-freundlichen Regulierung kommen kann. Die Chancen, dass es zu
einer solchen Regulierung kommt, stehen gut, da es immer Länder und vor
allem Offshore-Finanzzentren geben wird, die eine liberale Haltung
gegenüber der Krypto-Ökonomie haben. Folglich steigt der Druck auf die
weltweiten Regierungen, keine zu restriktive Krypto-Politik zu forcieren
und damit Kapitalabflüsse und Kontrollverlust gen
Offshore-Finanzzentren zu provozieren.
BTC-ECHO
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