Mythos 1: Mit Kryptowährungen werden überwiegend kriminelle Geschäfte wie beispielsweise Geldwäsche betrieben
Unser
erster Mythos ist die vielverbreitete Auffassung, dass Bitcoin und
andere Kryptowährungen in erster Linie zur Durchführung und
Verschleierung von krummen Geschäften verwendet wird. Dabei muss man
zwei Arten von kriminellen Handlungen bei der Nutzung von Bitcoin
unterscheiden:
Zum einen heißt es, der Bitcoin werde genutzt, um
zwielichtige Geschäfte mit ihm zu betreiben. Pornographie, Terrorismus
oder der internationale Drogenhandel, die Liste illegaler Aktivitäten
ist lang. In diesem Zusammenhang sollen Kryptowährungen vor allem
aufgrund ihrer Anonymität ein beliebtes Zahlungsmittel sein, verbotene
Waren zu kaufen und zu verkaufen.
Zum anderen sollen
Kryptowährungen als Mittel für illegale Finanzgeschäfte missbraucht
werden. Vor allem für Geldwäscheaktivitäten, Steuerbetrug und die
Verwischung von Finanzmarktgewinnen soll die Lagerung von Geldwerten in
Krypto dienen.
Doch wie schlimm steht es wirklich um den
Krypto-Missbrauch? Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass in der
Vergangenheit Bitcoin und andere Kryptowährungen dafür verwendet wurden,
illegale Güter zu handeln. Ebenso sind Kryptowährungen für
Geldwäscheaktivitäten oder Ähnliches verwendet worden. Allein die
Tatsache, dass diese Fälle bekannt und aufgeklärt werden konnten,
offenbart jedoch, dass es gar nicht so einfach sein kann, digitale
Währungen für kriminelle Zwecke zu nutzen.
So mag eine Bitcoin-Transaktion
auf den ersten Blick geschützt und anonym erscheinen, jedoch ist eine
in der Blockchain gespeicherte Transaktion auf ewig nachvollziehbar und
rückverfolgbar. Entsprechend falsch ist es daher, bei Bitcoin von
Anonymität zu sprechen. Bitcoin ist pseudonym und Behörden sowie andere
Akteure haben schon öfter unter Beweis gestellt, dass sie in der Lage
sind, die Person hinter der Bitcoin-Transaktion ausfindig zu machen.
Transaktionsmuster, Schnittstellen zu Börsen sowie hinterlassene Spuren
auf sonstigen Plattformen lassen Bitcoin nur vermeintlich anonym
erscheinen. Anders sieht es da bei den “weitestgehend” anonymen
Kryptowährungen wie Monero oder ZCash aus, diese machen eine
Identifizierung deutlich schwieriger, nicht aber unmöglich.
Folglich eignen sich Kryptowährungen nur bedingt besser für kriminelle Geschäfte als dies Fiatwährungen tun.
Zudem
gibt es keine verlässlichen Statistiken, dass Kryptowährungen in der
Tat eine höhere Frequenz an illegalen Transaktionen aufweisen als
beispielsweise der Euro oder der US-Dollar. Dementsprechend kann dieser
Mythos tendenziell relativiert werden: Es gibt Fälle des Missbrauchs für
kriminelle Geschäfte, diese sind jedoch weder ein den Kryptowährungen
exklusives Phänomen, noch sind sie die dominierende Verwendung digitaler
Währungen.
Bitcoin ist längst nicht mehr nur die Währung des
Darknets. Durch die zunehmende Mainstream-Adaption wird die Konnotation
mit illegalen Geschäften immer weiter reduziert. Bestes Beispiel für den
Sinneswandel sind die großen Zeitungen. Handelte vor einem Jahr
praktisch jeder Artikel zu Bitcoin über die Nutzung von Bitcoin im
Darknet, so finden sich gegenwärtig immer weniger Artikel dieser
Machart. Vielmehr steht nun “auf einmal” das Kurspotential im
Mittelpunkt.
BTC-ECHO
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen