Mittwoch, 14. Juni 2017

Barry Silberts Konsens-Allianz verkündet Einigung im Blocksize-Streit

Barry Silberts Konsens-Allianz verkündet Einigung im Blocksize-Streit

Ist es endlich geschafft? Ein Konsortium von Bitcoin-Unternehmen und Minern hat eine Einigung im jahrelangen Streit um die Anhebung der Blocksize bekannt gegeben: Man wird sobald wie möglich SegWit aktivieren und im Lauf der nächsten sechs Monate eine Hardfork zu 2 MB durchführen. Was ist bisher über das Agreement bekannt? Was ist noch vage? Wie wird es diskutiert?
Barry Silbert von der Digital Currency Group, einer Gruppe von Investoren, die Dutzende von Krypto-Startups finanziert, hat eine massive Allianz aus Minern und Bitcoin-Unternehmen gebildet. Das Dokument wurde gestern abend veröffentlicht. Da am Wochenende in New York die Consensus2017 stattgefunden hat, das größte Event der Kryptobranche, ist anzunehmen, dass sich viele derjenigen, die das Abkommen tragen wollen, dort in Hinterzimmern getroffen haben.
Wer steht dahinter?
Laut dem Agreement repräsentieren die Unterzeichner eine kritische Masse des Bitcoin-Ökosystems. Es sind 56 Unternehmen in 21 Ländern, die derzeit 83,28 Prozent der Hashpower aufbringen, 5,1 Milliarden Dollar im Monat auf der Blockchain überweisen und 20,5 Millionen Bitcoin Wallets für User bereitstellen.
Unterzeichnet haben etwa Miner Bitmain, BitFury, F2Pool, Genesis Mining, BTC.TOP 1Hash, BitClub und weitere, die Börsen ANX, bitFlyer, Bitso, Coinbase, coins.ph, ShapeShift, surBTC und anderen, sowie Dienstleister wie Blockchain.info, BitPay, Bitwala, Circle, Abra und noch viele mehr. Es ist eine eindrucksvolle Allianz einer Vielzahl von Firmen, die das Rückgrat der Bitcoin-Wirtschaft bilden. Es ist, anders gesagt, die ökonomische Majorität, auf welche die UASF abzielt.
USAF = User activated soft fork

Technisch unspektakulär, aber elegant

Technisch ist das neue Abkommen nicht herausragend spannend. Es ist weitgehend deckungsgleich mit dem alten Abkommen von Hongkong, mit dem einige Core Devs – darunter Luke-JR und Matt Corallo sowie der Blockstream-CEO Adam Back – im Frühjahr 2016 mit einer Mehrheit der Miner vereinbart hatte, SegWit mit einer Erhöhung der Blocksize durch eine Hardfork zu verbinden.
Barry Silberts Abkommen sieht nun erneut eine Kombination von SegWit und 2MB Hardfork vor. SegWit solle so schnell wie möglich aktiviert werden, während in spätestens sechs Monaten eine Hardfork die Blocksize auf 2 MB erhöht. Es gibt zwei Details, die das ganze etwas vage machen: Zum einen soll SegWit mit 80 anstatt 95 Prozent und auf Versionbit 4 anstatt Versionbit 1 aktiviert werden. Dies macht die Aktivierung durch die Hashrate zwar wahrscheinlicher, bedeutet aber, dass alle Nodes, die schon jetzt bereit für SegWit sind, updaten müssen, um endlich SegWit zu bekommen.
Zum anderen ist noch nicht bekannt, ob und wie eine Hardfork zu 2MB von Beginn an in die Software eingeschrieben wird, so dass bei der Aktivierung von SegWit schon feststeht, dass es in sechs Monaten (oder zuvor) zu einer Hardfork kommen wird. Es könnte sein, dass die beiden Punkte zusammenhängen: Das Versionbit zwingt diejenigen, die SegWit wollen, zum Update, und das Update enthält bereits die Hardfork.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen